#7 Gesellschaftlicher Druck (im narrativen Film)

Um manche Taten oder Lebenssituationen von Charakteren im Film zu verstehen, darf man neben den charakterlichen Eigenschaften, nie das direkte, aber auch weitere Umfeld und vor allem die Gesellschaft vergessen. Gesellschaftlicher Druck, die Auswirkungen davon und wie ein Charakter damit umgeht bietet eine große Basis für einen gesellschaftskritischen Film oder Werbefilm, der die Zuschauer und Zuschauerinnen mitreißt und im besten Falle zum Nachdenken anregt. Um diesen Faktor jedoch in einen Film miteinfließen lassen zu können, muss grundsätzlich der allgegenwertige Druck der Gesellschaft verstanden werden.

Die Definition des gesellschaftlichen Drucks kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Gesellschaftlicher Druck ist der Drang danach, Erwartungen und Normen einer oder im Falle des gesellschaftlichen Drucks meist von mehreren Menschen oder Gruppen zu erfüllen, um von diesen Gruppen beziehungsweise der gesamten Gesellschaft akzeptiert zu werden. Dabei gibt es zwei Unterschiede. Zum einen gibt es den Druck von außen, Erwartungen erfüllen zu müssen, damit man akzeptiert wird und zum anderen die Erwartungen und den Druck, den man sich selbst macht, um niemanden zu enttäuschen. (vgl. Kasap 2023)

Im Grunde gibt es gesellschaftlichen Druck immer und überall, nur ist dieser nicht immer exakt gleich ausgeprägt. Denn nur in den seltensten Fällen treffen Menschen Entscheidungen komplett frei von äußeren Einflüssen beziehungsweiße Erwartungen. Der Mensch ist schlussendlich ein soziales Wesen und Entscheidungen werden stark von dessen sozialen Verbindungen, Beziehungen und dem generellen Umfeld beeinflusst. Zudem sucht der Mensch Wege, die ihn nicht herausstechen, aus der sozialen Norm fallen und nach außen hin gut aussehen lassen. Er will normalerweise nicht die Rebellion sein und passt sich deswegen seinem Umfeld an, auch wenn er innerlich gerne anders sein würde. (vgl. Barker-Brooker 2017)

Hierbei ist jedoch der Weg sich anzupassen der einfachere und zumindest oberflächlich und auf kurze Zeit gesehen, der Weg, mit wenigeren Problemen. Denn soziale Kontakte haben einen sehr hohen Einfluss auf das Wohlbefinden sowie die mentale Gesundheit des Menschen. Ein Mangel dieser Kontakte würde sich auf diese beiden Faktoren drastisch negativ auswirken. Somit fühlt es sich im ersten Moment immer besser an sich anzupassen. (vgl. Klinkusch/Lindner 2022)

Gesellschaftlicher Druck kann sich eben auch in eine scheinbar positive Richtung drehen. Wenn man dadurch motiviert wird und auf Spitzenleistungen getrieben wird kann dieser somit natürlich auch positive Resultate mit sich ziehen. Jedoch ist dieser Grat zwischen positiv und negativ so fein, dass ein Fall in die positive Richtung selten ist, beziehungsweise mit der Zeit in eine stark negative Richtung abfällt. Spätestens wenn dieser Druck eine Person daran hinter, sich selbst zu sein, ist dieser negativ und sehr gefährlich. Auch wenn es sich, wie zuvor erwähnt, im Moment besser anfühlt sich anzupassen und nicht sich selbst zu sein, entstehen längerfristig große Schwierigkeiten sich selbst zu akzeptieren und weitere schwerwiegende Probleme. Neben genereller Unzufriedenheit im Leben, Stress und Traurigkeit äußert sich der Druck vor allem in Depressionen, Angstzustände, Burnouts und Schlafstörungen. Diese Auffälligkeiten passieren meist nur im allein sein und werden im Umfeld nicht erzählt geschweigendem nach Hilfe gefragt, sondern unterdrückt, um nicht die „schwache“ Person mit den Angstzuständen zu sein. Das bildet den sogenannten Teufelskreis des gesellschaftlichen Drucks. (vgl. Kasap 2023)

Gesellschaftlicher Druck wird durch Social Media natürlich nochmal verstärkt. Vor allem im Bereich Beruf und Leistung ist auf Social Media das Imposter-Syndrom, also das man sehr starke Selbstzweifel an seine Fähigkeiten aufgrund von anderen, die etwas in den eigenen Augen besser machen oder können, hat, allgegenwertig. (vgl. Rubenthaler 2019)

Jedoch ist es meist das unmittelbare Umfeld, Familie und Freunde, die den Druck ausüben, ohne dass sie es überhaupt merken oder bewusst machen. Die passiert vor allem in der zweiten Variante des gesellschaftlichen Drucks: sich selbst den Druck zu machen um niemanden, vor allem nicht Menschen, die einem was bedeuten, zu enttäuschen. (vgl. Story.one 2023)

Abschließend braucht es noch ein paar Beispiele, um zu verstehen bei welchen Faktoren gesellschaftlicher Druck auftreten kann. Hierbei fühlt es sich für die betroffene Person meist so an, dass die Gesellschaft diesem Menschen das Gefühl gibt, das man anders ist und somit nicht wirklich dazu passt (vgl. Hielscher 2015):

  • Sexualität: Homo-/Bi-/A-/Transsexualität passt nicht in die heteronormative Gesellschaft 
  • Geschlechterrollen: Männer dürfen keine Schwäche zeigen; Frauen sollen leise sein; Klassische Frauen und Männerberufe dürfen nicht aufgebrochen werden
  • Beziehung und Familie: Druck eine Beziehung/Hochzeit/Kinder zu haben
  • Körper und Aussehen: Schönheitsideale erfüllen
  • Beruf und Leistung: Erfolgreich und studiert sein; Burnout gilt als Schwäche und Arbeitslosigkeit ist eine Scham
  • Herkunft, Kultur und Religion: Kultur/Religion aufgeben, um Konflikte zu meiden; Rassismus ertragen

Kasap, Erkan (27.08.2023): Gesellschaftlicher Druck. Sich von Erwartungen lösen, und sich selbst treu bleiben. In: Erkan Kasap, https://www.erkankasap.com/post/gesellschaftlicher-druck-sich-von-erwartungen-lösen (zuletzt aufgerufen am 15.12.2025)

Barker-Brooker, Francesca (26.07.2017): How does society influenve one’s behavior?. In: The Decision Lab, https://thedecisionlab.com/insights/consumer-insights/impact-social-components-human-behaviour (zuletzt aufgerufen am 15.12.2025)

Klinkusch, Julia/Lindner, Felicitas Eva (17.03.2022): Mentale Hochsensibilität. Sich nicht zugehörig fühlen. In: Selfapy, https://www.selfapy.com/magazin/wohlbefinden/mentale-hochsensibilitaet-sich-nicht-zugehoerig-fuehlen (zuletzt aufgerufen am 15.12.2025)

Rubenthaler, Sarah (25.08.2019): Ständiger Gesellschaftsdruck. Generation überfordert. In: Psychoanalytikerin Wien, https://psychoanalytikerin-wien.at/staendiger-gesellschaftsdruck-generation-ueberfordert/ (zuletzt aufgerufen am 15.12.2025)

Story.one (01.09.2023): Sozialer Druck Verstehen. In: Story.one, https://www.story.one/de/story/sozialer-druck-verstehen/ (zuletzt aufgerufen am 15.12.2025) 

Hielscher, Bettina (01.12.2015): Wenn du das Gefühl hast, nicht in die Welt zu passen. In: Bettina Hielscher, https://www.bettinahielscher.de/nicht-in-welt-passen/ (zuletzt aufgerufen am 15.12.2025)

#6 Katharsis – Das Geheimnis jeder guten Geschichte

Eine gut geschriebene und emotionale Geschichte kann man klischeehaft unter anderem metaphorisch in das gespannte Einatmen sowie das erleichternde Ausatmen des Publikums einteilen. Dabei steht das Einatmen für die Aufregung im Zuschauer und der Zuschauerin die kurz vor dem finalen Höhepunkt am stärksten auftritt und das Ausatmen für einen Begriff, der das Geheimnis jeder guten Geschichte ausmachen soll – der Katharsis. (vgl. Deguzman 2025)

Katharsis stammt aus dem alten Griechenland und bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie Reinigung. Definiert wurde er von dem griechischem Philosophen Aristoteles und bedeutet je nach dem Einsatzbereich teilweise etwas leicht Verschiedenes. So steht der Begriff in den Literaturwissenschaften für die Reinigung der Seele während in der Psychologie Katharsis für aufgestaute Emotionen steht, die schlussendlich freigesetzt werden und man sich von dieser Last befreit. Weiteres soll die Katharsis laut Aristoteles im Publikum eine Tragödie auslösen, ähnlich zu dem Konzept der aristotelischen Poetik. (vgl. Studyflix o.J.)

In anderen Worten ist die Katharsis nach Aristoteles das zu erreichendes Ziel jeder Tragödie. Um dies zu erreichen werden teils dramatische Darstellungen gewählt. Dabei werden Emotionen aber auch Menschliche Schwächen und Fehler der Charaktere hervorgehoben um das Publikum diese Gefühle, aber auch selbst in die Situation interpretierte Gefühle, intensiv durchleben zu lassen. Schlussendlich soll dieses Durchleben den Zuschauer und die Zuschauerin lehren, spirituell reinigen aber auch den Verstand und die Akzeptanz rund um moralischer und ethischer Prinzipien zu erhöhen. (vgl. Hulatt 2024)

Zum Beispiel kann die Katharsis das zuvor erwähnte lehren und reinigen durch die Emotionen Furcht und Mitleid einfach erzielen: Wenn es eine Geschichte und ihre Charaktere schaffen Furcht und Mitleid im Publikum auszulösen, haben die Zuschauer und Zuschauerinnen Angst, die gleichen oder ähnliche Fehler wie der Charakter zu begehen, die den Charakter in der Geschichte zu einem Unglück leitet, das extremes Mitleid in der Zuschauerschaft auslöst. Somit würde das Publikum im Optimalfall von dieser Geschichte gereinigt und vor allem gelehrt werden. (vgl. ebda.)

Natürlich ist die Katharsis eine sehr subjektive Eigenschaft, die von jeder Person anders interpretiert werden kann. Jedoch kann man übergreifend sagen, dass die meisten Menschen bei den folgenden Beispielen das gleiche empfinden. Die Katharsis gibt es nämlich natürlich auch in narrativen Filmen. Hierbei wird sie als Freisetzung emotionaler Reaktionen am Ende einer Geschichte beschrieben. Dabei muss es sich jedoch nicht um eine Tragödie handeln, auch wenn das der klassische Einsatzbereich einer Katharsis ist. In Tragödien unterscheidet Aristoteles vier verschiedene Arten, die alle eine unterschiedlich starke Wirkung haben:

  • Bewusst und gestoppte Taten: Diese Option ist laut Aristoteles die am wenigsten Wirkung mit sich bringt. Hierbei weiß der Charakter genau, was er tut und was die Konsequenzen sein werden und macht es schlussendlich auch nicht. Er stoppt. Die Zuschauerschaft erfährt eine kleine Erleichterung jedoch handelt es sich in solcher Situation um leere Drohungen, die das Erlebnis verkleinern.
  • Bewusst und durchgeführte Taten: Hier weiß der Charakter ebenfalls, was er falsch macht, und ist seinen Konsequenzen bewusst, macht es aber trotzdem. 
  • Unbewusst und durchgeführte Taten: Der Charakter durchschaut die Handlung ist sich jedoch nicht über die Konsequenzen bewusst. Zum Beispiel im Film Oppenheimer führt der gleichnamige Darsteller seine Handlungen bewusst und ohne böse Absichten durch, weiß jedoch nicht was die Konsequenzen der Erschaffung der Atombombe mit sich bringt. In dem Moment als er sich dessen bewusst wird entsteht Katharsis im Publikum, da dieses zutiefst mit ihm fühlt. 
  • Unbewusst und gestoppte Taten: Der Charakter weiß nicht, dass er gleich was Schlimmes begeht, aber stoppt sich im letzten Moment selbst. Diese Option bietet die größte Katharsis, da der Charakter selbst Raum und einen Moment für eine eigene Reflexion hat. In Batman vs. Superman stoppt Batman im letzten Moment Superman zu töten, da dieser den Namen der Mutter von Batman erwähnt. In der kurzen Denkpause, indem Batman sich selbst reflektiert, entsteht eine große Katharsis, da der Zuschauer und die Zuschauerin von der Menge an Emotionen und Aufregung entkommen können.

(vgl. Deguzman 2025)

Eine andere Art der Katharsis ist das Ende mit Triumph beziehungsweise ein Happy End. Um in dieser Situation Katharsis zu erzählen, ist nur die Auflösung der zentralen Spannung der Geschichte notwendig. So ist in When Harry met Sally die klare Spannung der Geschichte die benötigte Überwindung der Freundschaft zwischen Harry und Sally, um endlich ein Liebespaar zu werden. Als sie das zum Schluss schaffen, löst das auch Katharsis im Publikum aus, da die Zuschauerschaft ein höchst emotionales Ende miterlebt.  

Ein tragisches Ende kann mithilfe von Katharsis ebenfalls in ein triumphales Ende umgewandelt werden. In Gladiator ist das Ende aufgrund des Todes von Maximus sehr tragisch, der Film zeigt jedoch, dass er erst jetzt seinen Frieden gefunden hat und wieder metaphorisch wieder zu seiner Familie kann. Auch hier erleben die Zuschauer und Zuschauerinnen ein sehr starkes emotionales Ende das somit auch Katharsis auslöst. 

Gewisse Reaktionen von den Charakteren auch können die Katharsis jedoch auch erschweren oder sogar fehlend erscheinen lassen. So sollte am Ende von Schindlers Liste die objektive Stimmung eigentlich den Umständen entsprechend gut sein, dass Schinder so viele Menschen gerettet hat, jedoch wird an seiner emotionalen und selbst vorwerfenden Reaktion bewusst, dass diese Rettung aufs große gesehen viel zu wenig war. Die Katharsis also die emotionale Entladung das alles gut gegangen ist und so viele Menschen gerettet worden sind kann für das Publikum somit gar nicht stattfinden, da durch den Dialog noch viel mehr Sorgen und Emotionen dazu kommen. (vgl. ebda.)

Schlussendlich zeigt aber auch genau das Beispiel von Schindlers Liste das Katharsis dem Publikum Emotionen lehrt, die sonst nicht typisch sind. Deswegen kann die Katharsis wie nach Aristoteles auch Menschen lehren und dazu bewegen, dass Geschichten wie Schindlers Liste nie wieder passieren.


Deguzman, Kyle (13.01.2025): What is Catharsis. Definition & Examples for Storytellers. In: StudioBinder, https://www.studiobinder.com/blog/what-is-catharsis-definition/ (zuletzt aufgerufen am 31.10.2025)

Studyflix (o.J.): Katharsis. In: Studyfix, https://studyflix.de/deutsch/katharsis-7061 (zuletzt aufgerufen am 31.10.2025)

Hulatt, Lily (06.08.2024): Katharsis. In: StudySmart, https://www.studysmarter.de/schule/griechisch/griechische-dichter-und-dramatiker/katharsis/ (zuletzt aufgerufen am 31.10.2025)

#5 Konflikt- Das Leben jeder guten Geschichte

„Conflict is the soul of storytelling; it’s the spark that ignites the narrative fire“ (StudioBinder 2024)

Der Drehbuchautor Christopher Vogler, befasst sich seit Jahren mit Storytelling und fasst mit diesem Statement jeden Film perfekt zusammen. Gibt es in einem Film auch nicht den Hauch eines Konfliktes, in welcher Form auch immer, so gibt es keine wirkliche Geschichte. Ein Film lebt von Konflikten und deswegen ist dies auch ein unumgänglicher Faktor für das Schreiben des Drehbuches und später auch für den Film selbst. (vgl. Pepersack 2016)

Im Grunde können Konflikte so beschrieben werden, dass zwei verschiedene Kräfte aufeinandertreffen. Dabei ist es egal in welcher physischen Form diese zwei Kräfte sind und vor allem wird keineswegs in jeder Geschichte ein Konflikt in einem offensichtlichen Streit oder sogar einem Kampf ausgetragen. Schlussendlich steht irgendetwas oder irgendwer zwischen dem Charakter und seinen Zielen oder Träumen. (vgl. StudioBinder 2024)

Dabei sind diese Konflikte im Film viel größer ausgeprägt, teilweise sogar übermenschlich schwierig, im Vergleich zu Konflikten des echten Lebens. Grund dafür ist der Fakt, dass diese Konflikte nicht zu leicht überwindbar sind und somit auf genügend Zündstoff für einen ganzen Film bieten, um den Zuschauer und die Zuschauerin nicht zu langweilen. Des Weiteren wird die Verbindung zwischen Publikum und dem Charakter um ein Vielfaches gestärkt, wenn dieser eine schwierige Zeit hat, seine Ziele zu erreichen. So fiebert die Zuschauerschaft noch mehr mit und der Charakter bleibt somit auch länger im Gedanken. (vgl. Pepersack 2016)

Im Großen und Ganzen können Konflikte in innere Konflikte und äußere Konflikte eingeteilt werden. Um eine genauere Einteilung zu schaffen, werden die äußere Konflikte noch auf einen „personal conflict“ und einen „extrapersonal conflict“ aufgeteilt. 

Innerer Konflikt

Im Falle des inneren Konfliktes steht der Charakter sich selbst im Weg, um das Ziel oder die Träume zu erreichen. Hierbei ist es unumgänglich das die Figur einen mehrdimensionalen Charakter besitzt, der komplex und mit Widersprüchen gefüllt ist. Einem eindimensionalen Charakter würde hier die nötige Tiefe fehlen, um einen inneren Konflikt visuell darzulegen. (vgl. StudioBinder 2024)

Denn die schwierigkeit eines inneren Konfliktes besteht darin, dass dieser Konflikt irgendwie für den Zuschauer sichtbar gemacht werden muss. Dies kann mittels Dialoge, bestimmte Taten, Darstellung von Emotionen, Voice Overs, … gelingen. Kurz gesagt: Der innere Konflikt muss sehr gut für das Publikum aufbereitet sein, da man diesen nicht so leicht erkennt wie einen äußeren Konflikt. Deswegen werden diese zwei Arten auch oft miteinander verbunden. (vgl. Pepersack 2016)

Innere Konflikte können in verschiedensten Formen auftreten. Grundsätzlich tritt der Innere Konflikt aber vor allem in Geschichten auf, die sehr charakterbasiert sind, da man viel über die Person und dessen Leben erfahren will und vor allem muss, um all die Taten und Handlungen zu verstehen. Beispielhaft für innere Konflikte sind folgende:

  • Innerer Konflikt mit der eigenen Identität

Wenn sich ein Charakter mit der eigenen Identität auseinandersetzt, kommt dieser oft in einen Inneren Konflikt. Hierbei sind oft das Akzeptieren von sich selbst so wie man ist oder der wahren Sexualität Themen, die behandelt werden. Dabei muss man sich selbst überwinden sich selbst zu akzeptieren. Zum Beispiel im Film Moonlight, indem der Protagonist seine wahre Sexualität akzeptieren und seine Abwehrhaltung dagegen ablehnen muss.

  • Innerer Konflikt durch ein moralisches Dilemma

Ein Charakter muss sich zwischen zwei Optionen entscheiden oder kann nur eins von zwei Leben retten. Zum Beispiel im Film Sophie’s Choice muss sich der Protagonist entscheiden welches der 2 Kinder dieser rettet.

  • Innerer Konflikt aufgrund der Vergangenheit oder Hintergrundgeschichte

Schlechte Erfahrungen oder Erinnerungen können zu Hindernissen werden, die man selbst überwinden muss. In Planet der Affen: Revolution muss Koba sich aufgrund seiner Hintergrundgeschichte mit Menschen selbst überwinden, um Caesar zu folgen.

(vgl. StudioBinder 2024)

Äußerer Konflikt

Persönlicher Konflikt

Ein personal conflict oder persönlicher Konflikt ist eine Spannung zwischen zwei physischen Personen sowie ausgelöst von einer physischen Person. Klassisches Beispiel hierfür wären die Antagonisten eines Filmes, die das direkte Gegenteil des Protagonisten erreichen wollen. Dabei muss dies, wie die folgenden Beispiele zeigen, aber nicht immer ein Klassischer Helden gegen Bösewichte Kampf sein:

  • Persönlicher Konflikt durch Romantik

Die klassische Romanze beginnt immer mit einem persönlichen Konflikt zwischen zwei Personen, die sich nicht aushalten jedoch doch immer etwas gemeinsam machen müssen. Der Fakt, dass diese beiden Personen sich gegenseitig nerven, baut Spannung auf, die das schlussendliche Zusammenkommen noch dramatischer und süßer macht, wenn beide dafür ihren Schatten überspringen.

  • Persönlicher Konflikt aufgrund eines familiären, arbeitstechnischen oder freundschaftlichen Verhältnisses

Der Konflikt ergibt sich daraus, da Personen, die sich warum auch immer überhaupt nicht mögen, zusammenarbeiten müssen, um an das Ziel zu kommen und dies nur machen, weil sie verwandt, Arbeitskollegen oder Freunde sind. Wenn dieses Ziel erreicht wird, ist hierbei, vor allem bei Freundschaften, das Ergebnis eine stärke Bindung als am Anfang.

(vgl. StudioBinder 2024)

Außerpersönlicher Konflikt

Bei einem extrapersonal conflikt oder außerpersönlichen Konflikt ist das zu überwindene Hindernis ein externes, das größer als ein Mensch ist. Das kann in Form von Naturkräften wie Umweltkatastrophen auftreten oder zum Beispiel die Gesellschaft sein. Bei letzterem können echte kulturelle Fehler wie Rassismus, Sexismus, Unterdrückung, … aufgedeckt und klar benannt werden. (vgl. StudioBinder 2024)

Abschließend wird klar, dass es fast keinen Film ohne Konflikte gibt, da dieser dramaturgisch stark davon lebt. In den allermeisten Fällen werden in Filmen die verschiedensten Konflikte dargestellt und auch gemischt, um somit die Spannung noch weiter zu steigern, als wenn nur eine dieser Konfliktarten auftritt. Damit ist auch das Ergebnis der Filme klar. Entweder der Konflikt wird überwunden oder es wird das Scheitern mit all den daraus resultierenden bösen Folgen gezeigt. In beiden Fällen, ob Happy End oder tragisches Ende, ist der Zuschauer und die Zuschauerin mehr oder weniger befriedigt. Problematisch wird es, wenn der Konflikt nicht überwunden oder daran gescheitert wird und am Ende noch präsent ist. Dieses Szenario ist für die Zufriedenheit des Publikums ziemlich schlecht, weil der Mensch, in Bezug auf Filme, die Illusion nicht loswird, dass der Zustand ohne Konflikte der absolute Standard ist. Auch wenn dies selbst im echten Leben nicht möglich ist. (vgl. Filmkreis o.J.)



StudioBinder (07.10.2024): How to Write the Main Conflict of the Story. The Engine of a Narrative. In: YouTube, https://www.youtube.com/watch?v=CsfLB79qhCY (zuletzt aufgerufen am 02.12.2025)

Pepersack, Christine (05.09.2016): Figuren spannend gestalten. Innerer Konflikt und andere Hindernisse. In: filmschreiben, https://filmschreiben.de/figuren-innerer-konflikt/ (zuletzt aufgerufen am 02.12.2025)

Filmkreis (o.J.): Soziale Konflikte im Film. In: Filmkreis, https://filmkreis.de/programm/reihenarchiv/94/Soziale+Konflikte+im+Film (zuletzt aufgerufen am 02.12.2025)

#4 Charaktere die im Gedächtnis bleiben – 4 Types of Charakters

Charaktere haben das Potential, das sich Zuschauer und Zuschauerinnen an ihnen festhalten können und diese somit lange nach der Geschichte im Gedächtnis bleiben. Während das Aussehen sowie das äußere Verhalten schnell Aufschluss über viele Charaktermerkmale geben kann, sind es die versteckten inneren Eigenschaften, die einen Charakter genauer typisieren. Dies geschieht durch klassische Eigenschaften wie zum Beispiel Stärken und Schwächen, generelle Eigenheiten aber auch durch die Vergangenheit, Beziehungen und Geheimnisse der verschiedenen Figuren. Für mehr Dynamik braucht es auch Entwicklungen und Konflikte, die mittels Dialoge und Handlungen überwindet werden können. (vgl. Weithofer 2024)

Generell unterscheidet man zwischen 4 verschiedenen Arten von Charakteren:

  • Flat vs. Round beziehungsweise eindimensionale oder mehrdimensionale Charaktere: 

Eindimensionale Charaktere sind wie der Name schon sagt, ziemlich flach und besitzen meist nur wenige Eigenschaften, die allesamt sehr ähnlich sind. Oft ist es sogar nur ein einziges wirkliches Merkmal. 

Mehrdimensionale oder Runde Charaktere sind komplex. Sie sind voll mit menschlichen Fehlern, Widersprüchen und verschiedenen Eigenschaften, die sich teils auch selbst widersprechen. Diese Figuren sind im klassischen Sinne immer von hoher Bedeutung für die Geschichte eines Filmes. (vgl. Studienkreis 2022)

  • Static vs. Dynamic beziehungsweise statische oder dynamische Charaktere:

Statische Charaktere bleiben von Anfang bis Ende gleich oder ändern sich nur minimal. Diese sind oft die nötige Konstante im Film, an denen man die Veränderung Dynamischer Charaktere noch besser visualisieren kann.

Dynamische Charaktere durchlaufen irgendeine Art von Veränderung während der Geschichte. Meistens steht ein Konflikt im Weg und dadurch müssen sich ihre Taten ändern. Diese Art von Figuren treiben die Geschichte voran. (vgl. Literaturwelt 2021)

Diese je 2 Eigenschaften sind jedoch nicht nur zweiteilig beziehungsweise vierteilig. Bei der Erschaffung eines Charakters eines Filmes besitzt man das ganze Potential eines Spektrums dieser vier Eigenschaften und kann somit eine unverwechselbare Figur kreieren. Dabei ist die Bestimmung wie der Charakter auf die Zuschauer und Zuschauerinnen wirkt ein sehr subjektives Unterfangen. (vgl. Deguzman 2024)

Flat / Eindimensionale und Round / Mehrdimensionale Charaktere

Wie zuvor beschrieben sind flache Charaktere ziemlich wenig vielseitig. Diese Eigenschaft kann aber helfen, um einen Kontrast zu den Protagonisten zu schaffen. In „Herr der Ringe“ zum Beispiel ist Samwise Gamgee, im Vergleich zu Frodo, ein relativ eindimensionaler Charakter. Er hat nicht ganz so viele und vor allem unterschiedliche Eigenschaften wie Frodo, sondern könnte runtergebrochen als loyal und beschützend beschrieben werden. Dies macht ihn zu einem flachen Charakter, während Frodo durch seine unzähligen inneren Konflikte eine mehrdimensionale Figur ist. Dieser Kontrast bietet eine hervorragende Möglichkeit die zwei Charaktere zu unterscheiden. (vgl. Deguzman 2024)

In Komödien sieht man häufig, dass alle Protagonisten eindimensionale Charaktere sind. Somit ist es meisten möglich, die gewünschte Satire universell auf alle anzuwenden. (vgl. ebda.)

Die James Bond Filme zeigen jedoch auch, dass sich ein Charakter über die Jahre von einem flachen zu einem runden Charakter verwandeln kann: Während in den alten Filmen der Geheimagent als unerschütterlich gilt und keine großen inneren Konflikte bewältigen muss, bleibt hier mehr Platz für die ausgearbeiteten Bösewichte sowie aufwendigen Pläne. Erst in den neuen Filmen wird James Bond immer mehr zu einem Runden Charakter, da mehr auf seine Menschlichkeit und Konflikte eingegangen wird. 

Genau dieser Fall bestätigt die Aussage, dass in den meisten Fällen Protagonisten mehrdimensional sein sollen, um eine tiefere Ebene aufzumachen sowie weniger durchschaubar und somit auch spannender für die Zuschauerschaft zu sein. In einer Welt in die Filme immer mehr Charakter fokussiert sind ist dies unumgänglich. Schlussendlich sind es ihre inneren Gefühle, die für den Konflikt der gesamten Geschichte verantwortlich sind. (vgl. ebda.)

Statische und Dynamische Charaktere

Grundsätzlich wird in vielen Screenwriting Guides beschrieben, dass ein wichtiger Protagonist immer dynamisch sein sollte. Das stimmt auch, da diese Figuren die Geschichte vorantreiben jedoch sind auch statische Charaktere extrem wichtig.

Statische Charaktere können eine Konstante bilden, die entlang der Geschichte immer gleiche bleibt. Somit werden die Veränderungen von Dynamischen Charakteren noch sichtbarer: In Good Will Hunting bleibt Chucky Sullivan fast unverändert, hebt somit aber die dynamische Veränderung von Will hervor. Ein anderes Beispiel sind Antagonisten. Diese sind meist statische Figuren, ansonsten würde sich bei einer persönlichen Veränderung der Konflikt auflösen. Nicht zu verwechseln ist hierbei, dass Antagonisten, die schlussendlich bekehrt werden und auf die Seite der Protagonisten wechseln, wie zum Beispiel Darth Vader in Star Wars, dynamische und nicht statische Antagonisten sind.

Sitcoms sind ein weiteres Beispiel indem Statische Charakter wichtig sind. Diese dürfen sich nämlich von Folge zu Folge nicht stark ändern, ansonsten wäre der Vorteil einer Sitcom, bei jeder Folge einsteigen zu können, nicht gegeben. 

(vgl. Deguzman 2024)

Natürlich sind es jedoch klassischer- und teils logischerweise die dynamischen Charaktere, die für einen interessanten Bogen der Geschichte sorgen, indem sie eigene Konflikte und Fehler überwinden. In Little Miss Sunshine zum Beispiel ist dies genau der Fall als Olive endlich lernt, die Fixierung der Gedanken auf das ständige Gewinnen zu überkommen, da das nicht gesund ist. 

Dabei kann diese Veränderung irgendwann im Film passieren: Am Anfang, Ende oder irgendwann dazwischen, je nachdem wie es in die Handlung passt. In manchen, sehr charaktergetriebenen, Geschichten bildet jedoch häufig einfach der dynamische Charakterbogen den Handlungsbogen. 

(vgl. ebda.)

Eine gute Geschichte besteht aus den verschiedensten Mischungen der 4 Typen. Unterschiedliche Kombinationen bilden meist eine interessante Formation und je nach dem, wie stark welcher Faktor ausgebaut ist, können Charakter fast nie exakt ident sein.




Weithofer, Monika (2024): Figuren, die im Gedächtnis bleiben. In: Buchwandlerin, https://www.buchwandlerin.at/figuren-die-im-gedachtnis-bleiben/#:~:text=Figuren%20sind%20der%20Anker,%20an%20dem%20sich,Tiefe,%20machen%20sie%20glaubwürdig%20und%20emotional%20fesselnd(zuletzt aufgerufen am 1.12.2025)

Studienkreis (09.08.2022): Figurenanalyse. Die Figur im Film. In: Studienkreis, https://www.studienkreis.de/deutsch/figurenanalyse-figur-im-film/#die-figuren (zuletzt aufgerufen am 1.12.2025)

Literaturwelt (01.12.2021): Charakterisierung. In: Literaturwelt, https://www.literaturwelt.com/charakterisierung/ (zuletzt aufgerufen am 1.12.2025)

Deguzman, Kyle (11.02.2024): Static vs Dynamic Characters and why writers use them. In: StudioBinder, https://www.studiobinder.com/blog/static-vs-dynamic-character-definition/?utm_source=youtube&utm_medium=video&utm_campaign=content-marketing-promotion&utm_term=character-types&utm_content=the-four-types-of-characters (zuletzt aufgerufen am 1.12.2025)

#3 Das Geheimnis großartiger Charaktere

Wie schon in den ersten zwei Blogeinträgen erwähnt, ist der Mensch, der Charakter, mit Abstand der wichtigste Faktor für die Gefühlsübermittlung an den Zuschauer und die Zuschauerin. 

Anfangs kann ohne Bedenken behauptet werden, dass ein narrativer Film höchst auf die Charaktere beziehungsweise Schauspieler und deren Leistung und Taten beruht. Nur ein gut geschriebener Charakter und die dazu passenden Taten können einen Film abrunden. Die Charakterisierung sowie die Motivation der Charakter und die Figurenentwicklung sind somit unumgänglich für ein gutes und vor allem funktionierendes Storytelling. (vgl. Heckmann 2023)

Schlussendlich existiert keine Geschichte ohne Charaktere, in From von Menschen, Tiere, Objekte sowie alles weiter, und dessen Taten. Dieses Storytelling beruht auf den Informationen, die die Zuschauer und Zuschauerinnen bekommen. Das sind charakterliche Eigenschaften, der Job, das Alter aber auch Stärken und Schwächen sowie Beziehungen und Wünsche. Genau kann die Charakterisierung jedoch in 2 Teile geteilt werden: die direkte und die indirekte Charakterisierung. (vgl. Blome u.a. 2024)

Direkte Charakterisierung:

Die direkte Charakterisierung zeichnet sich dadurch aus, dass die Zuschauerschaft diese direkt erkennt. Das kann in der einfachsten Form eine Beschreibende Voice Over Stimme sein, die etwas genauer beschreibt. Jedoch ist hierbei die Gefahr groß, dass sich die Menschen schnell zu langweilen beginnen. Ebenfalls sehr einfach zu erkennen, jedoch ein wenig spannender, als wenn man alles nur erzählt, bekommt sind die einfachen Details des Erscheinungsbildes. Ganz oberflächlich wird dem Zuschauer durch Faktoren wie das Kostüm, das Umfeld um die Person, Setting und Ausstattung eine Geschichte zu dieser Person erzählt. Man erfährt sofort, ob es sich um eine reiche oder arme, unheimliche oder fröhliche Person oder überhaupt um einen Antihelden handelt. (vgl. Heckmann 2023)

Indirekte Charakterisierung:

Die indirekte Charakterisierung erzählt Eigenschaften, die ein bisschen versteckt sind. Zum Beispiel wird sie durch das Verhalten der Person ausgezeichnet. Was und wie macht der Charakter irgendetwas? Wie sind die Gestik und Körperhaltung? Für das Publik sehr interessant wird es, wenn bei einem Charakter die Direkte und indirekte Charakterisierung unterschiedliche Sachen aussagen. Screenwriter Robert McKee erklärt: „The revelation of true character in contrast or contradiction to characterization is fundamental to all fine storytelling“ (McKee 2020). Demnach ist ein kleiner Konflikt oder Widerspruch der direkten und indirekten Charakterisierung eine perfekte Grundlage für ein gutes Storytelling. Han Solo in Star Wars 4 ist hierfür beispielhaft: Er behauptet immer er würde alles nur für sich machen und lieber sich als alle anderen retten – seine Taten jedoch zeigen das komplette Gegenteil auf, da er schlussendlich immer zur Stelle ist, um zu helfen. (vgl. Heckmann 2023)

Nach einer Charakterisierung bleibt dieser nicht stehen. Für ein gute Geschichte sollte sich der Charakter weiterentwickeln. Die Figur muss eine Reise durchleben, die schlussendlich eine Veränderung in zum Beispiel physischer oder emotionaler Form hervorruft. Dies hat die Möglichkeit aus einem normalen Film einen Unvergesslichen zu machen. Dabei teilt sich die Reise der Figur in drei Teile auf, die von subtilen bis drastischen Entwicklungen reichen kann:

  • Der Aufbau beschreibt den Charakter am Anfang. Es ist schlussendlich die -Charakterisierung. 
  • Die Veränderung befindet sich im Höhepunkt des Filmes. Der Charakter hat die Probleme oder Herausforderungen überwunden und ist daran gewachsen. 
  • Die Auflösung beschreibt am Ende was sich verändert hat. (vgl. Lucia 2023)

Dabei kann eine Entwicklung positiv sein und somit eine Verbesserung der aktuellen Situation hervorrufen wie zum Beispiel bei Forrest Gump. Anfangs ist er ein einfacher Mann mit niedrigem IQ, der aber durch seine Erlebnisse im Vietnamkrieg und dem Verlust eines Freundes zu einem sehr klugen, sympathischen und erfolgreichen Mann wird. Dies Beschreibt die klassische Heldenreise, während die Reise eines Bösewichts oder Antihelden durch eine negative Entwicklung beschrieben wird. Als dritte und letzte Möglichkeit gibt es die flache Entwicklung, die für Nebenfiguren von Wichtigkeit ist, da sie kaum Entwicklung durchleben. (vgl. ebda.)

Abschließend bleibt noch neben der Charakterisierung und der Charakterentwicklung die Charaktermotivation. „A character comes to life the moment we glimpse a clear understanding of his desire“ (Fischer 2018). Denn wie Robert McKee erklärt, brauchen alle Taten und Dinge, die eine Figur im Film macht, eine Motivation, denn nur so gibt es die Chance auf einen Charakter, in den sich das Publikum hineinversetzen kann. Hinzu kommt eine Form von Hindernis oder Probleme, die dabei erscheinen müssen, da ansonsten das Ziel viel zu schnell und ohne Lernkurve für die Charakterentwicklung erreicht werden würde. (vgl. Deguzman 2020)

Diese Motivation kann durch verschiedene Möglichkeiten für das Publikum sichtbar gemacht werden:

  • Dialoge können die Motivation hinter Taten perfekt beschreiben. Hinzu kommt, dass man diese auch zwischen den Zeilen der Gespräche verstecken kann um der Zuschauerschaft dennoch ein wenig Platz zur eigenen Interpretation lässt 
  • Ähnlich wie bei Dialogen spricht manchmal die Figur seine Motivation laut aus oder murmelt sie vor sich hin. Dies ist die einfachste jedoch auch für den Zuschauer die langweiligste Form. 
  • Das Verhalten des Charakters selbst kann auch schon ausreichen, um seine Motivation darzustellen. 
  • Die Vergangenheit kann wie in Batman auch Auslöser für eine Motivation sein. Bruce Wayne hat als Kind ein Verbrechen hautnah miterlebt und bekämpft deswegen dies jetzt. 
  • Das Umfeld der Figur sagt ebenfalls extrem viel über Motivation aus. (vgl. ebda.)

Die Motivation wird aufgeteilt in äußere Ziele und innere Ziele beziehungsweise Bedürfnisse. Während die äußeren Ziele die Handlung klar vorantreiben, können innere Ziele sich eher auf persönliches Wachstum und Heilung konzentrieren. Das Äußere Ziel kann jedoch auch der Wunsch nach etwas sein, das versteckt im Inneren fehlt. Zum Beispiel kann der äußere Wunsch nach Reichtum mit einem zu geringen Selbstwertgefühl im inneren zusammenhängen. (vgl. Weingartner 2025)


Heckmann, Chris (21.05.2023): What is Characterization. A Guide to Character Building. In: StudioBinder, https://www.studiobinder.com/blog/what-is-characterization-definition/?utm_source=youtube&utm_medium=video&utm_campaign=content-marketing-promotion&utm_term=what-is&utm_content=what-is-characterization (zuletzt aufgerufen am 30.10.2025)

Blome, Gabriele u.a. (2024): Filmanalyse. Einleitung zum Filmbildungskurs Sekundarstufe 2. In: Lernbausteine.Visionskino, https://lernbausteine.visionkino.de/filmbildungskurse/s2_start/index.html (zuletzt aufgerufen am 30.10.2025)

McKee, Robert (24.11.2020): Structure and Character. Excerpted with permission form the book „story“. In: Writers Store, https://writersstore.com/blogs/news/structure-and-character-excerpted-with-permission-from-the-book-story-part-one (zuletzt aufgerufen am 30.10.2025)

Lucia, Victoria (20.06.2023): Drehbuch-Blog. Beispiele für Charakterentwicklung. In: SoCreate, https://www.socreate.it/de/blogbeiträge/drehbuchschreiben/beispiele-fur-charakterentwicklung (zuletzt aufgerufen am 30.10.2025)

Deguzman, Kyle (17.08.2020): What is character motivation in storytelling. In: StudioBinder, https://www.studiobinder.com/blog/what-is-character-motivation-definition/ (zuletzt aufgerufen am 30.10.2025)

Weingartner, Gabriela (08.08.2025): Die Kunst der Figurenentwicklung für Film und Serien. Zwischen Klischee und Komplexität. In: Filmpuls, https://filmpuls.info/filmcharakter-figurentwicklung-spielfilm-serien/(zuletzt aufgerufen am 30.10.2025)

#2 Wie man sein Publikum berührt / Part 2

Nicolas Platter

Wie im ersten Teil gehört, beeinflussen emotionale Bindungen durch das Aufbauen einer visuellen Beziehung eines Charakters, eines Objektes oder sogar nur eines Songs sowie das Licht verschiedener Szenen und die darin verwendeten Farben die Zuschauer und Zuschauerinnen als unterstützende Kraft zur schauspielerischen Leistung. Aber auch die Kameraeinstellung selbst sowie deren Bewegungen und die Postproduktion tragen auch ihren Teil zur Gefühlsverstärkung und -übermittlung bei. 

Einstellung und Framing

Schon die Einstellungsgröße ermöglichen Eingriffe in die Gefühlslage der Zuschauerschaft. Durch die Schauspieler oder Geschichte dargestellte Emotionen können mit der richtigen Wahl der Einstellungsgröße nochmals verstärkt werden. 

Die Nähe der Kamera und somit auch des Publikums an Cooper’s Gesicht in Interstellar verstärkt seine Gefühle. Es wird die Möglichkeit für den Zuschauer und die Zuschauerin geschaffen, den Schmerz, den Cooper durchlebt, hautnah und unmittelbar zu spüren. LaLaLand schafft in dieser Szene ebenfalls durch die Einstellungsgröße eine Verstärkung der Emotion. Dabei wird jedoch das Gegenteil eines Closeups, ein Wide-Shot verwendet, denn auch damit können Emotionen erzeugt werden. Durch den Wide-Shot wird die Breite der Liebe zwischen Sebastian and Mia verdeutlicht und bietet dem Zuschauer die Möglichkeit mit den Charakteren in diese hineinzutauchen. (vgl. StudioBinder 2024a)

Zusätzlich zur Einstellungsgröße erzählt auch das Framing von der Szene mit Cooper in Interstellar eine Ebene für die Gefühlsverstärkung. Es handelt sich um ein Clean-Single-Framing, das die Isolation des Charakters unterstreichen soll. Zudem ist die Position des Charakters so gewählt, dass dieser genau in der Bildmitte ist, um die ganze Konzentration auf die Figur und ihre Emotionen zu lenken. Das Two-Shot-Framing bei LaLaLand ist dafür da, die Beziehung der beiden Figuren und durch ihre Interaktion ihre Liebe zueinander zu unterstreichen. (vgl. StudioBinder 2020)

Das die Kameraperspektive einen sehr großen Einfluss auf die Gefühlsebene einer Szene hat wird in diesem Ausschnitt aus Manchester by the Sea deutlich. Die Verhörszene wurde in einem High-Angle-Shot gedreht, um somit leicht auf den Hauptcharakter runter zu blicken. Somit gelingt es durch eine rein visuelle Ebene die missliche Situation des Hauptcharakters zu beschreiben und seine Schuld und Last auf seinen Schultern zu verdeutlichen. (vgl. StudioBinder 2024)

In Toy Story 2 spielt das Framing zusätzlich eine weitere Rolle. Die Einstellungen werden immer so geframed, dass es fast unmöglich ist das Gesicht des Kindes, Emily, richtig zu erkennen. Das leitet zum einen den Fokus auf Jessie, die Spielfigur und deren Gefühle und zum anderen bleibt das Kind somit frei interpretierbar und jede Person kann sich in diese Figur hineinversetzen und ihre Emotionen fühlen. (vgl. ebda.) 

Kamera Bewegung

Die Kamera Bewegung hat ebenfalls großen Einfluss darauf, wie sich die Wahrnehmung des Zuschauers auf die Geschichte und Filmhandlung widerspiegelt oder ändert. Dabei kann sich die Kamera selbst bewegen oder es handelt sich um eine Mischung zwischen Kamerabewegung und Bewegungen in der Szene selbst. Unabhängig um welche Bewegung es sich handelt, muss diese allenfalls motiviert sein. Eine Bewegung die ohne Grund passiert, schadet der Geschichte mehr als sie diese Unterstützt. Verschiedenen Bewegungen haben dabei verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, die sich je nach Geschichte unterscheiden können. (vgl. Filmpuls 2025)

Erneut in Toy Story 2 werden Kamerabewegungen in klassischer Form verwendet. In der ersten Hälfte des Filmes, als alles noch fröhlich ist und vor allem Jessie noch glücklich ist, wird häufig ein push in auf sie verwendet. Dies schafft für den Zuschauer eine Nähe und Geborgenheit, genauso wie sich Jessie fühlt. In der Zweiten Hälfte des Filmes, als alles trauriger wird, transformiert sich der push in zu einem push out. Die Kamera bewegt sich von Jessie weg und unterstreicht ihre Verlorenheit und Verlassenheit. Die Zuschauerschaft fühlt das in Form von dem größer werdenden Abstand zu Jessie und ihren Gefühlen. (vgl. StudioBinder 2024)

Ebenfalls kann der Blick der Zuschauer und Zuschauerinnen mittels Kamerabewegungen sehr leicht auf wichtige, emotionale Ausschnitte gelenkt werden. Zusätzlich kann die Geschwindigkeit der Kamerabewegung den Filmrhythmus und die generelle Stimmung in einer Szene stark beeinflussen. Schnelle Bewegungen können hierbei Unruhe und Nervosität auslösen während Langsame genau das Gegenteil bewirken. (vgl. Filmpuls 2025)

Postproduktion

 Die Postproduktion bietet die letzten und größten Möglichkeiten die Zuschauerschaft emotional zu berühren. Nur durch das Setzen verschiedener Schnitte ist das möglich. Während ein Hard-Cut so gut wie alle Emotionen auslösen kann, je nach dem in welcher Situation er eingesetzt ist und vor allem Schnelle Emotionswechsel hervorrufen kann, löst eine weiche Blende als Übergang Nostalgie und eine Glückliche Stimmung aus. Erneut in Toy Story 2 wird letzteres in dieser Form eingesetzt. Um die glückliche Stimmung schlussendlich zu brechen, werden die Weichen Blenden in der traurigen Hälfte des Filmes mit Hard-Cuts ausgetauscht, um erneut die bedrückte Stimmung zu unterstreichen. In dieser Situation löst der Hard-Cut traurige Emotionen aus. (vgl. StudioBinder 2024)

Eine ganz andere Situation ergibt die letzte Szene in Call me by your name. Durch diesen Long-Take wird die Zuschauerschaft gezwungen über 3,5 Minuten mit der Emotion des Charakters auszuharren. Diese End-Szene lässt somit das Publikum genau das Fühlen, was der Hauptdarsteller fühlt, und kann sich durch die Dauer dieser Szene richtig gut in diese Lage hineinversetzen. (vgl. StudioBinder 2024)

Musik und Sounddesign bieten argumentativ den größten und vor allem leichtesten Einfluss auf die Gefühlsübermittlung. Mit Musik und der dazu passenden Sounddesign kann sofort jede Gefühlsebene ausgelöst werden, die dann mit der visuellen Ebene verstärkt werden kann. (vgl. ebda)

StudioBinder (12.08.2024): How to make your Audience feel. Emotion Theory in Movies. In: Youtube, https://www.youtube.com/watch?v=IkDONK7ECt0&t=812s (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)

StudioBinder (25.05.2020): Camera Framing. Shot Composition & Cinematography Techniques [aThe Shot List, Ep2]. In: Youtube, https://www.youtube.com/watch?v=qQNiqzuXjoM&t=110s (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)

Redaktion Filmpuls (17.08.2025): Kamerabewegung im Film (Teil 1). Kategorien und Arten von Bewegungen. In: Filmpuls, https://filmpuls.info/kamerabewegungen/ (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)

#1 Wie man sein Publikum berührt / Part 1

Nicolas Platter

Sowohl im Werbefilm als auch im Spielfilm dreht sich alles um Emotionen und wie man diese seinem Publikum nahebringt, oder sogar die Zuschauer und Zuschauerinnen berührt. Durch diese emotionale Bindung zwischen Film und Publikum bleibt das Interesse der Zuschauerschaft bestehen und es wird verhindert, dass die Gedanken abweichen. Dies ist in jedem Filmgenre wichtig, wobei vor allem der Werbefilm hier punkten muss, um sein beworbenes Produkt bestmöglich zu verkaufen.

Anfangs steht immer das Publikum. Jeder Mensch interpretiert das Gesehene ein wenig anders und sieht meist von vorherein mit einer zuvor gewählten persönlichen Meinung den Film: Man sieht den Film aus Interesse, Neugier, weil es eine Fortsetzung des eigenen Lieblingsfilms ist oder weil man als Begleitperson mitgezogen wurde, obwohl man den Film überhaupt nicht sehen will. All diese und noch viele weitere Meinungen beeinflussen das Auffassen des Filmes schon drastisch. Darüber hinaus bringt jede Person andere Sichtweisen und vor allem ein unterschiedliches Geschlecht, Alter und Religion mit, die den Film sehr beeinflussen. (vgl. Schwender 2016, S. 106)

Neben den persönlichen Ansichten der Zuschauer und Zuschauerinnen spielt der Film selbst, die Geschichte, Charaktere, Schauspieler und filmtechnischen Entscheidungen, eine viel höhere und übergeordnete Rolle. Denn Grundvoraussetzung, dass sich das Publikum auf Emotionen einlässt, ist das Interesse an der Geschichte, sowie Geschichte der Charaktere des Filmes. Nur aufgrund dessen wird es möglich gemacht, dass die Zuschauerschaft das fühlt, das auch der Charakter im Film fühlt. Dabei kommen diese Emotionalen Momente nicht aus dem nichts, sie werden entlang der Geschichte des Filmes aufgebaut und können sich dann in einer oder mehreren Szenen visuell, auditiv oder audiovisuell äußern. (vgl. StudioBinder 2024)

Beispielhaft dafür, wie sich diese Emotionale Bindung über einen Film aufbauen kann und visuell dargestellt wird, sind die Roten Schuhe der Mutter in JoJo Rabbit, die den kleinen Jungen immer wieder vor augengeführt werden und diese dann schlussendlich den Tod der Mutter visualisieren. Durch die aufgebaute Verbindung bleibt dem Publikum nichts anderes übrig als mit dem Jungen und dieser herzzerreißenden Szene zu fühlen. (vgl. ebda.) 

Ein Beispiel für einen auditiven/audiovisuellen emotionalen Moment befindet sich im Film „Coco – Lebendiger als das Leben!“. Der Song „Remember Me“ zieht sich mehrmals durch den gesamten Film und schlussendlich ist es die Szene, in der Miguel diesen Song für Coco spielt, die das Publikum höchst emotional trifft. Erst in diesem Moment und aufgrund des Aufbauens durch die vorherigen Szenen ist es dem Zuschauer und der Zuschauerin ermöglicht, den Songtext und die Bedeutung dahinter zu verstehen. (vgl ebda.)

Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass die Hauptarbeit, bei der Gefühlsübermittlung zum Publikum in einem Film über den Schauspieler passiert. Die weitere Visuelle Gestaltung des Filmes ist zweitrangig, kann aber den Schauspieler sehr stark in der Gefühlsübertragung unterstützen und teilweise der Zuschauerschaft sogar unterbewusst Emotionen vermitteln. (vgl. Angus Davies 2021)

Licht

Wie ein Film oder eine Szene eines Filmes beleuchtet ist, hat sehr viel Einfluss auf Emotionen. 

Die Low-Key-Beleuchtung von „Alien“ unterstreicht die aufgeregte Szene sowie die Angst und Nervosität des Charakters und übermittelt diese direkt an den Zuschauer. Die Spannung, nicht zu wissen was sich im Dunklen befindet wird von dieser Beleuchtung verstärkt. Im Gegenteil dazu verwendet die Szene aus „Der Herr der Ringe“ helles, ausgebranntes Licht und Lichtstrahlen, die die Hoffnung und das Aufatmen in der zuvor aussichtslosen Situation verstärken. (vgl. StudioBinder 2024)

Des Weiteren ermöglicht das Spiel mit Licht den gezielten Einsatz von Schatten.

Während in James Bond Skyfall nur ein kleiner Teil des Gesichtes ausgeleuchtet ist und der Rest des Bildes in das Schwarze verschwindet, wirkt diese Szene sehr bedrohlich und voller Spannung auf das Publikum. Im Gegenzug dazu lässt das, aufgrund der fehlenden Schatten, flache Bild des Filmes „Her“ in Kombination mit dem sehr ähnlich tristen Hintergrund das gesamte Bild sehr trostlos wirken und die Zuschauerschaft empfindet somit eine Art von Mitleid für den Charakter. (vgl. Angus Davies 2021)

Farbe

Die Farbe ist der einfachste Weg um die Grundstimmung sowie Grundemotionen eines Filmes zu setzen. Dabei gibt es unzählige Optionen auf welche Art von Farbpalette man setzen will: Monochrom sowie das grundsätzlich grüne Bild bei Matrix, Komplementär wie bei Amelie oder triadische Farben wie bei Superman. Jede Farbe hat zudem eigene Eigenschaften und zugeschriebene Emotionen, die damit ausgelöst werden können, wie die Nachstehende Tabelle veranschaulicht. (vgl. Risk 2024)

Die einzelnen Farben mit ihren Emotionen können auf einzelne Charaktere oder auf ganze Szenen oder Räume angewendet werden. Hierbei ist jedoch immer der Zusammenhang mit der Geschichte von großer Bedeutung. (vgl. ebda.)

Während die Eigenschaften Unschuld und Verspieltheit, die die Farbe Pink auslöst, im Film „The Grand Budapest Hotel“ auf dem ersten Blick Sinn ergibt, könnte man sich fragen, ob dies wirklich auf Dolores Umbridge aus Harry Potter 5 zutreffen kann. Umbridge will nach außen hin die unschuldige, feminine Lehrerin spielen und dies wird durch die Farbe Pink unterstrichen, dass sie unter dieser Hülle eine hasserfüllte und missbräuchliche Persönlichkeit ist, wird erst im Laufe der Geschichte klar. (vgl. Angus Davies 2021)

Natürlich haben auch Kameraeinstellungen und Kamerabewegungen sowie die Postproduktion einen großen Effekt auf die Gefühlsübermittlung an das Publikum. Um den Rahmen nicht zu sprengen, wird dies auf den nächsten Blog aufgeteilt und somit das ganze Thema in 2 Teile aufgeteilt.

Schwender, Clemens: Film sehen und erleben. In: Mediendiskurs Online 2016, https://mediendiskurs.online/data/hefte/ausgabe/76/weinert_sachs_106_tvd76.pdf (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)

StudioBinder (12.08.2024): How to make your Audience feel. Emotion Theory in Movies. In: Youtube, https://www.youtube.com/watch?v=IkDONK7ECt0&t=812s (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)

Angus Davies (15.05.2021): How to create emotion in cinematography. In: Youtube, https://www.youtube.com/watch?v=mWkjmRG5bp0&t=196s (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)

Risk, Mark (27.11.2024): How to use color in Film. 50+ Examples of movie color palettes. In: StudioBinder, https://www.studiobinder.com/blog/how-to-use-color-in-film-50-examples-of-movie-color-palettes/ (zuletzt aufgerufen am 27.10.2025)